Hum­boldt wählt — Die Junior­wahl zur Europawahl

Am Sonn­tag hat die Euro­pa­wahl 2024 in Deutsch­land statt­ge­fun­den: Von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr konn­ten die deut­schen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ihre Stim­men abge­ben. In die­sem Jahr galt dafür erst­mals die Absen­kung des Wahl­al­ters auf 16 Jah­re. Damit waren auch schon eini­ge Hum­boldt­schü­le­rin­nen und Hum­boldt­schü­ler aus der zehn­ten Klas­se und der Q1 wahl­be­rech­tigt. Vor­be­rei­tend auf die Wahl fan­den an unse­rer Schu­le meh­re­re Ver­an­stal­tun­gen statt. Eine davon war die Juniorwahl.

Wie schon bei der letz­ten Bun­des­tags­wahl hat das Hum­boldt­gym­na­si­um an dem bun­des­wei­ten Pro­jekt „Junior­wahl“ teil­ge­nom­men. Dabei han­delt es sich um eine Schü­ler­wahl, in der die rich­ti­ge EU-Wahl simu­liert wird. Das Ziel: Die jun­ge Wäh­ler­schaft ab dem 10. Jahr­gang für ihre ers­te Euro­pa­wahl prä­pa­rie­ren und zum tat­säch­li­chen Wahl­gang motivieren.

So gaben vom 27.5. bis zum 4.6. von 174 wahl­be­rech­tig­ten Zehnt­kläss­lerinnen und Q1erinnen ins­ge­samt 123 im SV-Raum ihre Stim­me ab. Die Wahl­be­tei­li­gung lag damit bei etwa 70,69 %, ein paar Pro­zent­punk­te mehr als bei der rich­ti­gen EU-Wahl, aller­dings deut­lich nied­ri­ger als bei der letz­ten Juniorwahl.

Die Ergeb­nis­se dürf­ten für vie­le über­ra­schend sein.

Im Gegen­satz zur letz­ten Junior­wahl am Hum­boldt* lagen nicht die Grü­nen und die FDP vor­ne, son­dern die CDU mit 26,83 %. Die Ampel­par­tei­en konn­ten nur ein eher schwa­ches Ergeb­nis ein­fah­ren: Die Grü­nen kamen auf 11,38 %, die SPD mit einer Stim­me weni­ger auf 10,57 %. Beson­ders bit­ter sah es aller­dings für die FDP aus: Mit 4,07 % erreich­te die­se die­sel­be Stim­men­an­zahl wie die AfD und die PdF. Viert­stärks­te Kraft wur­de “Die Par­tei” mit 7,32 %, dar­auf folg­ten die Links­par­tei (6,5 %) und die Tier­schutz­par­tei (4,88 %). Das Bünd­nis Sahra Wagen­knecht erziel­te 4 Stim­men, umge­rech­net 3,25 %. Beson­ders auf­fäl­lig ist die all­ge­mein gespal­te­ne Mei­nung der Schü­ler­schaft — an sons­ti­ge Klein­par­tei­en gin­gen ins­ge­samt 13,01 % der Stim­men. Die rest­li­chen 4,07 % waren ungültig.

Nicht nur im Ver­gleich zur tat­säch­li­chen Euro­pa­wahl, son­dern auch im Ver­gleich zur bun­des­wei­ten Junior­wahl zeich­nen sich Unter­schie­de ab. So kommt die CDU bun­des­weit nur auf 20,9 %, die SPD aller­dings auf 14, 7 %. Die AfD erreicht in der deutsch­land­wei­ten Junior­wahl gan­ze 14,5 %, über 10 % mehr als am Hum­boldt­gym­na­si­um. Die Grü­nen hin­ge­gen wer­den noch stär­ker abge­straft und fal­len auf 8,6 % zurück. Das ist ein Ver­lust von 25,3 Pro­zent­punk­ten im Ver­gleich zur letz­ten Junior­wahl. Das voll­stän­di­ge Ergeb­nis der bun­des­wei­ten Junior­wahl gibt es unter: https://www.juniorwahl.de/europa-2024.html

Wel­che Schlüs­se man nun aus die­sen Ergeb­nis­sen zieht, muss jede*r für sich selbst ent­schei­den. Fest steht: Euro­pa ver­än­dert sich, und nur durch unse­re demo­kra­ti­sche Teil­ha­be kön­nen wir ent­schei­den, wie.

*Die bei­den Wah­len sind nicht direkt ver­gleich­bar, da bei der letz­ten Junior­wahl alle Schüler*innen ab Klas­se 8 wäh­len durften.

von Cla­ra Vis

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