100.000 Euro vom Land NRW

Cooler Schulhof Plan

Zukunfts­pro­jekt „Coo­ler Schul­hof“ am Humboldtgymnasium

Ein Gar­ten mit Obst­bäu­men zum Naschen, Hoch­bee­ten, mit Lebens­raum für Tie­re, Pflan­zen und schat­ten­spen­dend im Som­mer: Adieu Beton! Das Hum­boldt­gym­na­si­um lie­fer­te so über­zeu­gen­de Ideen für die kli­ma- und umwelt­ge­rech­te Umge­stal­tung des Schul­hofs, dass es dem Land NRW 100.000 Euro För­der­geld wert war. Umwelt­mi­nis­te­rin Ursu­la Hei­nen-Esser kam nach Solin­gen, um mit den Schü­lern den ers­ten Baum der künf­ti­gen schul­ei­ge­nen Streu­obst­wie­se zu pflan­zen.

Von Dür­da­ne Bucak, Sophie Kra­mer und Luka Novakovic 

Baumpflanzung Schulhof
Der Rhei­ni­sche Bohn­ap­fel als Anfang eines umwelt- und kli­ma­ge­rech­ten Schul­hofs – knapp 2.400 Qua­drat­me­ter Flä­che wer­den bis März 2020 begrünt. Foto: Erik Stock

Sicher­lich haben sich schon vie­le gefragt, war­um unser Schul­hof nur aus Beton und ein paar Bäu­men besteht. Um genau dies zu ändern, hat sich unse­re Schu­le für das Pro­jekt „Kli­ma­re­si­li­en­te Schu­len: Coo­le Schul­hö­fe”, ein Son­der­pro­gramm für „Kli­ma­re­si­li­enz in Kom­mu­nen” im Rah­men der Coro­na-Hil­fe des Lan­des NRW, bewor­ben. Mit den 100.000 Euro För­de­rung wer­den bis zum Som­mer 2022 acht Hoch­bee­te gebaut, 120 Sträu­cher gepflanzt, eini­ge Insek­ten­ho­tels errich­tet, sechs Obst­bäu­me und Wie­sen– sowie Stau­den­flä­chen ange­legt. Ins­ge­samt wer­den etwa 2.300 Qua­drat­me­ter Flä­che begrünt und 630 Qua­drat­me­ter ver­schat­tet. Die­ses Umwelt­pro­jekt schafft neue Lebens­räu­me für Insek­ten und ande­re Tie­re. Nord­rhein-West­fa­len ist das vier­te Bun­des­land, das die­ses Son­der­pro­gramm durch­führt, des­sen Umset­zung durch die Deut­sche Umwelt­hil­fe beglei­tet wird. Ziel ist es, Fas­sa­den, Dächer, öffent­li­che Räu­me und Schul­hö­fe „coo­ler” – also schat­ten­spen­dend bei der Kli­ma­er­wär­mung und auch nach­hal­ti­ger – zu gestal­ten. Das Hum­boldt­gym­na­si­um Solin­gen ist eine von 23 teil­neh­men­den Schu­len in Nord­rhein-West­fa­len und Vor­rei­ter in Solin­gen, so unser Schul­lei­ter Herr Lübeck am 5. Novem­ber. Bei die­sem Tref­fen waren unter ande­ren auch der Geschäfts­füh­rer der Deut­schen Umwelt­hil­fe, Sascha Mül­ler-Kraen­ner, und Land­wirt­schafts­mi­nis­te­rin Ursu­la Hei­nen-Esser von der CDU sowie der 1. Bür­ger­meis­ter der Stadt Solin­gen, Thi­lo Schnor, anwe­send. Alle Betei­lig­ten freu­en sich sehr dar­über, dass die Schu­le etwas zum Umwelt­schutz bei­trägt und wol­len das Hum­boldt­gym­na­si­um aus die­sen Grün­den för­dern. Außer­dem unter­stützt die Schu­le mit die­sem Pro­jekt das Kli­ma­pro­gramm NRWs, wie Frau Hei­nen-Esser beton­te. Somit kommt auch unser Schul­hof der Kli­ma­freund­lich­keit ein gro­ßes Stück näher.

Bis­her fin­det der Unter­richt wei­test­ge­hend im Klas­sen­zim­mer statt, doch dies soll sich mit den neu­en Mög­lich­kei­ten auf dem „coo­len Schul­hof” ändern. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen den Unter­richt bald nicht nur im Buch erle­ben, son­dern selbst in der Natur durch­füh­ren. Sie wer­den die Mög­lich­keit haben, Insek­ten zu beob­ach­ten oder Pflan­zen zu bestim­men oder auch in ande­ren Fächern neue Per­spek­ti­ven zu ent­wi­ckeln. So wird das Ler­nen „erleb­bar” und abwechs­lungs­reich. Und das alles im haus­ei­ge­nen Gar­ten: Ein „grü­nes Klas­sen­zim­mer” wird entstehen. 

„Wir wol­len die Städ­te nicht ver­sie­gelt haben und da kann man mit einem gro­ßen Schul­hof gut anfan­gen. Wir wer­den hier in die­ser Streu­obst­wie­se Unter­richt auch erleb­bar machen. Und das ist etwas, wo wir Schü­ler ganz gespannt sind, wie das hin­ter­her wird”, so Carl Becher (8. Klas­se) im Namen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler beim Pres­se­auf­takt des Pro­jekts am 5. Novem­ber 2021.

„Die Inves­ti­ti­on ist drin­gend erfor­der­lich, um die inner­städ­ti­sche Grün­flä­che an den Kli­ma­wan­del anzu­pas­sen, die Pflan­zen­viel­falt zu erhö­hen und den Auf­bau der Grün­struk­tu­ren für das Klein­kli­ma und das Nah­rungs­an­ge­bot für hei­mi­sche Insek­ten und Tie­re zu ver­bes­sern und das Schul­ge­län­de als didak­tisch und päd­ago­gisch nutz­ba­rer Lern- und Erfah­rungs­raum zu nutzen.”

Antrag der Stadt Solin­gen (Son­der­pro­gramm „Kli­ma­re­si­li­enz in Kommunen”)

Der Schul­hof wird im Rah­men des Pro­jekts gegen den Kli­ma­wan­del wider­stands­fä­hig gemacht, er wird ent­sie­gelt und Flä­che zur Was­ser­spei­che­rung wird geschaf­fen. Dies ist ein wich­ti­ger Schritt bei den Ver­än­de­run­gen, weil so zum Bei­spiel einem Stark­re­gen ent­ge­gen­ge­wirkt wer­den kann. Da das Schul­ge­län­de nach den 70er- und 80er- Jah­ren gebaut wur­de, besteht der Groß­teil der Flä­che aus Beton. Somit war der Rei­ni­gungs­auf­wand damals mini­mal, ganz im Gegen­satz zu dem geplan­ten Pro­jekt. Für den zukünf­tig begrün­ten Schul­hof sind die Pfle­ge- und Fol­ge­kos­ten auf unge­fähr 7.000 Euro pro Jahr berech­net wor­den. Doch die Sum­me will man ein­set­zen, um einen didak­tisch wert­vol­len und anspre­chen­den Cam­pus zu erschaf­fen und auch einen Bei­trag zur Kli­ma­ver­bes­se­rung zu leisten. 

Die Umge­stal­tung am Hum­boldt­gym­na­si­um – ein Pro­jekt mit Vor­bild­cha­rak­ter auch für ande­re Schu­len in Solin­gen und NRW.


In Zusam­men­ar­beit mit Carl Becher, Leon Reder (Foto), Erik Stock (Foto).

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