Die Mittelstufe umfasst, wie der Name schon sagt, die mittleren Stufen zwischen der Erprobungs- und der Oberstufe, d.h. die Stufen 7 bis 10.
Diese Stufen sind insofern besonders, als die Kinder in dieser Zeit zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen heranwachsen. Sie entwickeln eigene Ideen und werden zunehmend selbstständiger.
Dazu passt, dass sie – selbstverständlich im Einverständnis mit den Eltern – eigene Schwerpunkte in ihrem Lernen setzen dürfen. So wählen sie in der sechsten für die siebte Klasse Französisch oder Latein als zweite Fremdsprache und entscheiden sich zwei Jahre später für ein Neigungsfach im Wahlpflichtbereich II der Stufen 9 und 10 (Biologie-Chemie, Geschichte-Politik, Informatik-Mathematik, Kunst (Mediale Gestaltung), Spanisch oder Sport-Gesellschaft).
Wie erfolgreich sie lernen und über welche Kompetenzen sie schon verfügen, wird zweimal in der Mittelstufe landesweit erhoben: Das erste Mal in der Stufe 8 bei den sogenannten Vergleichsarbeiten 8, kurz VERA 8 genannt, den zentralen Lernstandserhebungen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik. Hier geht es lediglich um eine individuelle sowie klassen- und schulbezogene Rückmeldung zu den bis dahin erworbenen Kompetenzen. Anders verhält es sich bei den zentralen Prüfungen in denselben Fächern im späten Frühjahr der Stufe 10: Sie sind in diesen Fächern abschlussnotenrelevant und damit mitentscheidend für den Erwerb des Mittleren Schulabschlusses am Ende der Stufe 10.
Neben dem inhaltlichen Lernen werden bei uns an der Schule das soziale Lernen, das Zusammengehörigkeitsgefühl (#wirsindhumboldt), das gegenseitige Zuhören und Ernst-Nehmen, auch bei unterschiedlichen Meinungen, und das Neugierig-Bleiben großgeschrieben.
Hierbei helfen Fahrten, von denen es in der Mittelstufe gleich zwei für alle Schüler*innen gibt: Die erste Fahrt in der Stufe 8 bietet neue sprachliche und kulturelle oder kulturelle und sportliche Erlebnisse. Die bilinguale Klasse fährt nämlich für fünf Tage in die englische Hauptstadt London; alle anderen Schüler*innen können zwischen zwei ebenfalls fünftägigen Fahrten wählen, eine davon mit einem Ziel in England (z.B. Eastbourne oder Hastings) und die andere mit einem Ziel innerhalb Deutschlands (z.B. Bayern oder Sächsische Schweiz). D.h. die Jugendlichen fahren hier nicht in der Klassengemeinschaft, sondern die Klassen mischen sich interessengeleitet; neue Freundschaften werden geschlossen oder Kontakte aus Differenzierungskursen weiter ausgebaut. Die gesamte Stufe fährt dann im Winter der Klasse 10 in Österreich Ski.
Diese großen außerunterrichtlichen Aktivitäten für alle werden von vielen kleineren und größeren Angeboten gerahmt. Dazu gehören ein breites AG-Angebot (extra für Mittelstufenschüler*innen z.B. die Ausbildung zu Medien-Scouts, Verkehrshelfer*innen, Sanitäter*innen oder die Rechtskunde-AG) sowie das Austauschprogramm.
Ab Stufe 8 beginnt zudem die Studien- und Berufsorientierung mit der Potenzialanalyse in Stufe 8, den Berufsfelderkundungstagen in Stufe 9 und dem Praktikum in Stufe 10.
Da Erwachsen-Werden schließlich nicht immer nur einfach ist, gibt es viele Möglichkeiten an Unterstützung und Förderung, vor allem durch das Beratungslehrer*innen-Team, deren Mitglieder auch alle Lerncoaches sind, aber auch im Lernstudio, durch das Tutor*innen-Programm oder durch konzeptionell verankerte Präventionsmaßnahmen z.B. zur Suchtprävention.
Auch Eltern freuen sich in dieser Phase ihrer Kinder über Unterstützung, z.B. bei unseren themengebundenen Elternabenden mit externen Referent*innen z.B. zum Thema „Pubertät“, „Suchtprävention“ oder „Umgang mit Medien“.